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1304. Februar 3. Glogau.

in crast. purific. b. et glor. dei genetricis V. M.

Heinrich, Herzog von Schlesien, Herr von Glogau und Posen, urkundet, dass vor ihm Hermann, Abt des Klosters Leubus vom Cisterzienserorden mit Einigen seiner Aeltesten das Stiftsgut Jabulon (?) im Lande Ponitz (Punitz) an des Herzogs Getreuen Nicolaus de Muschzilnitz tauschweise gegen dessen Erbgut Muschilniz (Mönchmotschelnitz Kr. Wohlau) verliehen habe, bestätigt diesen Tausch und verleiht dem Kloster alle herzoglichen Rechte und die obersten Gerichte in den Dörfern Syrchow (Gross-Sürchen), Sagaritz (Sagritz), Steyndorf (Losswitz), welche des Herzogs Bruder, weiland Herzog Primko, dem Kloster letztwillig vermacht hatte, ferner in dem Dorfe Ratey (Rathau), desgleichen in den Stiftsdörfern Dobrul (Vorwerk zu Dorf Leubus), Ruszik (Rausse), Prawkow (Praukau).

Z.: Wolfram v. Kemnitz, Peter v. Panewitz, Wolfram v. Panewitz, Otto v. Nostiz, Konrad v. Loben, Peter v. Wyrbeno, Heinrich v. Kytelitz und Nicolaus herzogl. Notar.


An dem angeblichen Or. im Bresl. Staatsarch. Leubus 141 hängt an grüngelben Seidenfäden ein unförmlich dickes rundes Stück Wachs, dessen Vorderseite zur vollständigen Unkenntlichkeit zusammengeschmolzen ist, während das eingelassene Adlerrücksiegel von den früheren dieses Herzogs (wie solche bei Pfotenhauer Schles. Siegel abgebildet sind) etwas abweicht. Die Urkunde ist unecht, etwa am Ende des XIV. Jahrh. angefertigt, wo das Stift des urkundl. betr. Besitztitels benöthigt sein mochte. Einen weiteren Beweis für die Unechtheit giebt die folgende Urk. v. 31. Mai, nach welcher Abt Hermanns Vorgänger Abt Dietrich noch zu dieser Zeit lebt.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.